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Cannabis bei Krankheiten

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Cannabis lindert Schmerzen, weckt den Appetit, löst Krämpfe und hebt die Stimmung. Dies sind nur einige Gründe dafür, weshalb Marihuana in der Medizin eingesetzt wird. Doch nicht bei allen Krankheiten darf legal auf Haschisch bzw. Cannabis zurückgegriffen werden.

Positiver Entscheid nach Klage

Künftig dürfen chronisch Kranke im eigenen Haus Cannabis anbauen. Natürlich nur in Ausnahmefällen. So hat es das Kölner Verwaltungsgericht entschieden. Betroffene klagten gegen das Anbauverbot. Sie nehmen Cannabis zur Schmerzlinderung. Aus diesem Grund wird die Droge auch häufig in der Medizin eingesetzt. Die Kläger haben die Möglichkeit Medizinal-Cannabisblüten zu kaufen. Diese seine den Betroffenen aber zu teuer gewesen, weshalb es zur Klage kam.

Cannabis in der Medizin

Der medizinische Einsatz von Marihuana polarisiert, nicht zuletzt weil die Drogen in zahlreichen Ländern illegal ist. Dennoch werden den einzelnen Wirkstoffen (THC und CBD) nützliche Wirkungen zugeschrieben, womit das Cannabis aus medizinischer Sicht interessant wird. So soll die Pflanze Schmerzen lindern, Krämpfe lösen, den Appetit anregen und die Stimmung aufhellen. Die Datenlage ist jedoch dünn. Zumindest für die meisten Anwendungen. Forscher beklagen, dass Placeboversuche häufig scheitern. Schließlich könnten die Patienten nur schlecht getäuscht werden, da diese merken ob ein Placebo oder die echte Droge verabreicht wird, welche das Bewusstsein merklich beeinflusst.

Es ist nicht neu, dass die Pflanze den Appetit anregt. Gleichzeitig vermindert Cannabis den Brechreiz, was besonders bei Krebspatienten hilfreich sein kann, welche oft unter den Nebenwirkungen von Chemotherapien zu leiden haben und aufgrund der reduzierten Aufnahme von Nahrungsmitteln buchstäblich abmagern. Schon im Jahr 1975 berichtete Ärzte dazu, dass THC die Übelkeit von Krebspatienten verhindert, sofern es oral eingenommen wird. Im Jahr 2012 wurde dazu in den USA eine große Debatte ausgelöst, als der Fall der siebenjährigen Mykayla an die Öffentlichkeit gelangte. Das Mädchen erkrankte an Leukemie und schluckte parallel zur Chemotherapie regelmäßig Cannabis-Kapseln. Damit wurden die Nebenwirkungen der Therapie deutlich gelindert. Zusätzlich erhofften sich die Beteiligten eine Zusatzbehandlung, welche aktiv den Krebs bekämpft. Aber auch Aids-Patienten profitieren von der appetitanregenden Wirkung, welche gleichzeitig die Übelkeit unterbindet, da diese Krankheit häufig mit einem unerwünschten Gewichtsverlust einhergeht. Darüber hinaus könnte auch die stimmungsaufhellende Wirkung von Haschisch positiven Einfluss auf diese Patienten nehmen. Aus einer Übersichtsarbeit von 2013 geht jedoch hervor, dass die Langzeitforschungen dazu fehlen.

Bei diesen Krankheiten kann die Droge helfen

Cannabis reduziert Spastiken und wird in der Medizin deshalb auch bei Multipler Sklerose angewendet. Die Bewegungsfähigkeit der Betroffenen kann durch die Droge verbessert werden, obgleich der Fortschritt dieser Krankheit nicht aufgehalten werden kann, womit die Behandlung rein symptomatisch ist.

Cannabis kann auch das Leiden von Tourette-Patienten lindern. Dazu berichten viele Betroffene, dass die störenden Tics deutlich abnehmen. Einzelne Inhaltsstoffe von Cannabis können auch bei Glaukom helfen, indem der Augeninnendruck gesenkt wird. Der bronchenerweiternde Effekt von Cannabis kann zudem Asthma-Patienten behilflich sein. Dabei darf das Cannabis jedoch nicht geraucht werden.

Doch nicht bei allen Krankheiten ist es Patienten gestattet Cannabis zu besitzen oder zu kaufen. Die fünf häufigsten Diagnosen bei denen jedoch eine Ausnahme gemacht wird, sind chronische Schmerzen, ADHS, Multiple Sklerose, depressive Störungen und das Tourette-Syndrom.

Grundsätzlich können aber auch bei anderen Krankheiten Ausnahmeregelungen getroffen werden. Die Voraussetzungen dafür sind die Unterstützung des Arztes und die Zustimmung auf den gestellten Antrag durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte. Diese Ausnahmeregelungen beziehen sich jedoch nur auf den Besitz und den Erwerb der Droge. Um Cannabis in der eigenen Wohnung anbauen zu dürfen, werden Einzelfallentscheidungen getroffen. Die Chancen dafür stehen gut, nachdem das Kölner Verwaltungsgericht positiv entschieden hat. Demnach haben betroffene Patienten reelle Chancen nach Antragstellung und positivem Bescheid die Droge auch in den eigenen vier Wänden anzubauen, um damit auf den teuren Kauf in der Apotheke verzichten zu können. Da bleibt nur noch auf die früher oder später eintreffende Versteuerung zu warten.