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Eine Tüte Hanf

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Der Hanf ist eine alte Kulturpflanze, die keine großen Ansprüche an Boden und Klima stellt. Traditionell befinden sich bedeutende Anbaugebiete in Afrika und Amerika sowie im Mittleren und Nahen Osten als auch in Süd- und Südostasien. Der wissenschaftliche Gattungsname der Pflanze lautet Cannabis, die zur Familie der Cannabaceae gehört. Die Gattung Cannabis beseht aus zwei Arten: Cannabis sativa und Cannabis indica. Die Hanfpflanze enthält als Inhaltsstoffe ein Cannabinoid-Gemisch aus über 60 Komponenten. Das Delta-9 Tetrahydrocannabinol (THC) ist die Leitsubstanz bei der Überprüfung der Ware und besitzt unter den Inhaltsstoffen die stärkste psychoaktive Wirksamkeit.

Anbau und Verwendung

Seit 1999 ist der Anbau zur industriellen Nutzung in Deutschland wieder erlaubt. Angebaut werden dürfen nur Sorten der Cannabispflanze, die einen niedrigen THC-Gehalt unter der zulässigen Höchstgrenze von 0,2 Prozent aufweisen. Die Fasern werden als Rohstoff beispielsweise in der Textilindustrie zu Geweben verarbeitet oder dienen in der Bauindustrie als Dämmmaterial.

Von Natur aus ist die Pflanze zweihäusig, Es gibt also sowohl männliche als auch weibliche Pflanzen. Die männlichen Pflanzen reifen schneller und sterben früher ab als die weiblichen Pflanzen. Um eine maschinelle Ernte zu ermöglichen, hat man einhäusige Kulturpflanzen von Cannabis gezüchtet. Befinden sich beide Geschlechter auf einer Pflanze, reicht ein Erntezyklus zum Einbringen der reifen Pflanze aus. Von Nachteil sind jedoch die geringeren Ernteerträge im Vergleich zur zweihäusigen Naturform.

Für pharmazeutische Zwecke und als Rauschmittel sind nur die weiblichen Pflanzen von Interesse, die entsprechend weiterverarbeitet werden können. Die pharmakologische Wirkung soll sich über Cannabinoid-Rezeptoren entfalten, die sich im Gehirn (CB-1-Rezeptor) oder in der Peripherie (CB-2-Rezeptor) des menschlichen Körpers befinden.

Weibliche Triebe - die Blätter, die Blüten und das Harz

Marihuana besteht aus den Blättern und Blüten der weiblichen Hanfpflanze, die getrocknet werden. Haschisch ist das getrocknete Harz, das aus den Triebspitzen der weiblichen Hanfpflanze gewonnen wird. Mit Streckmitteln unterschiedlicher Art wird es zu Platten gepresst. Haschisch besitzt eine bräunlich-grüne Färbung und ist von fester bis bröckliger Konsistenz. Aufgrund der unterschiedlichen Zusammensetzung und der Herkunft schwanken sowohl die Konsistenz als auch die Farbe des Produktes. Das Herstellungsverfahren bedingt, dass der Wirkstoffgehalt an THC im reinen Harz erhöht ist.

Pharmakologie und Pharmakokinetik

Der genaue Wirkungsmechanismus ist wissenschaftlich bisher nur in Teilen entschlüsselt und verstanden. Der zeitliche Wirkungseintritt ist hauptsächlich abhängig von der Pharmakokinetik der bevorzugten Applikationsform. Raucher erfahren bei Aufnahme über die Lungenalveolen einen schnellen und unmittelbaren Eintritt der THC-Wirkung, da die Blut-Hirnschranke als natürliche Barriere leicht überwunden werden kann.

Die maximale Wirkung wird dabei nach etwa einer halben Stunden erreicht. Die auftretenden Schwankungen liegen im Bereich von etwa 20 bis zu 40 Minuten und hält ca. 2 1/2 Stunden an. Die Abklingphase dauert durchschnittlich drei bis fünf Stunden. Bei Aufnahme über Nahrungsmittel (Essen und Getränke) kommt es zu einer langsameren Anflutung von THC im Blutkreislauf. Ein abruptes Einsetzen der Wirkung ist hierbei möglich. Je nach Art der aufgenommenen Nahrungsmittel unterscheiden sich die Blutspiegelverläufe an THC und damit der Wirkungsverlauf sehr voneinander. Überdosierungen sind daher häufiger anzutreffen.

Die Wirkungen beim Konsum von Cannabisprodukten können sowohl positiv als auch negativ sein. Sie betreffen das Fühlen, das Denken, das Gedächtnis, die Wahrnehmung, die Kommunikation und das Körpererleben. Der Dauergebrauch von Hanfprodukten beeinträchtigt die kognitive Leistungsfähigkeit. Die Aufmerksamkeit, die Konzentration und die Lernfähigkeit sind signifikant herabgesetzt. Wissenschaftlich unbelegt ist bis dato eine dauerhafte Hirnschädigung oder Einflüsse auf das Hormon- und Immunsystem der Anwender. Ein bestimmter Personenkreis scheint Psychosen und Schizophrenien durch den Cannabisgebrauch zu triggern.

THC ist fettlöslich und reichert sich daher im Fettgewebe des Körpers an. Die Wirkungsdauer wird dadurch verlängert. Beim Abbau im Körper entstehen Stoffwechselmetaboliten, die bei Dauerkonsumenten nach mehr als 30 Tagen im Urin nachweisbar sind.